Der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky begründete in den 1970er Jahren das Modell der Salutogenese. Seine Theorie veranschaulichte er einprägsam, indem er den Strom des Lebens als einen Fluss beschrieb.
Die pathogenetische Herangehensweise der Medizin wird mit dem Versuch beschrieben, Menschen mit großem Aufwand aus einem reißenden Fluss zu retten, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie sie da hineingeraten sind und warum sie nicht besser schwimmen können.
Lebenseinflüsse wie Stresserfahrungen, Schicksalsschläge und Krankheit werden aus Sicht der traditionellen Medizin als generell schädlich angesehen. Das Ziel ist, den Menschen aus den Fluten des Flusses zu retten und ihm schnell wieder festen Boden unter den Füßen zu verschaffen.
Im Gegensatz dazu sieht die Salutogenese den Menschen nicht trockenen Fußes am Ufer spazieren, sondern ständig mitten im wechselvollen Strom des Lebens befindlich. Die Rettung besteht einzig allein darin ein guter Schwimmer zu werden. Sie will ihn trainieren sich möglichst gut gegen Widrigkeiten zu wappnen, Widerstandskräfte zu mobilisieren und auch mitten in der Strömung den Kopf über Wasser zu halten.
© 2023 - Stefanie Fischer - TCM Kronach